Christoph Werner, CEO von dm über Vertrauen, Verantwortung und die Zukunft des Handels
Shownotes
Christoph Werner, CEO von dm über Vertrauen, Verantwortung und die Zukunft des Handels
Themen der Episode:
- Vom Familienunternehmen zur europäischen Handelsmarke
- Führung im Wandel – was dm ausmacht und wie Werte gelebt werden
- Kundenorientierung, Verantwortung und Unternehmenskultur
- Innovation zwischen Scannerkasse und KI: Wie dm Zukunft denkt
- Kooperationen mit Marken wie SHEGLAM – Mut zur Veränderung
- Deutschlands Zukunft: Warum wir eine neue Vision brauchen
- Christoph Werners Blick auf die Rolle von Technologie, Daten und „virtuellen Einkaufsagenten“
- Persönliche Learnings aus der Corona-Zeit und seine Definition von Zukunftsfähigkeit
Key Quotes: „Zukunft wird gemacht, indem wir früh wahrnehmen, was sich verändert – und mutig darauf reagieren.“ „Technologie ist kein Selbstzweck, sondern ermöglicht bessere Entscheidungen für Menschen.“ „Unternehmenskultur ist das Verhalten der wertsetzenden Persönlichkeiten im Konfliktfall.“
Hosts: Sven Göth & Carsten Bergmann Gast: Christoph Werner, CEO dm-drogerie markt
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00:00:00: Aber es wird wahrscheinlich dahin gehen, dass künftig Menschen wie Agenten haben werden, die Entscheidungen für sie treffen werden und eben auch Einkaufsentscheidungen treffen werden.
00:00:12: Und es wird für uns natürlich bedeuten, wie werden wir uns dieser Herausforderung stellen können, dass vielleicht Menschen wesentlich weniger selbst entscheiden möchten, wo Drogerieartikel gekauft werden und dass vielleicht Agenten künftig übernehmen werden.
00:00:28: Also virtuelle Agenten.
00:00:30: Und wie werden diese Agenten entscheiden?
00:00:32: Und was bedarf es, damit solche Agenten eine Entscheidung treffen, bei denen die M-Trogerie markkünftig auch noch eine Rolle spielen wird?
00:00:39: Das sind die wesentlichen Fragen, die auf uns zukommen.
00:00:41: Aber das ist wirklich Zukunftsmusik.
00:00:44: Aber es ist wichtig, sich diese Fragen zu stellen, weil das natürlich unsere Wahrnehmungsfähigkeit schärft und wir dann einfach viel besser wahrnehmen, wenn es da Entwicklungen in diese Richtung gibt, die wir dann vielleicht aufgreifen können, vielleicht auch verstärken können, vielleicht können wir selbst einen Beitrag leisten und so wird Zukunft
00:00:58: gemacht.
00:01:01: Moin und herzlich willkommen zur neusten Generationen im Wandelepisode mit unserem heutigen Gast, Christoph Werner.
00:01:09: Er ist CEO von DM.
00:01:11: dem größten Drogeriemarkt Deutschlands.
00:01:14: Wir sprechen über seinen persönlichen Weg vom Aufwachsen im Familienunternehmen bis zur Verantwortung einer Spitze von DM.
00:01:23: Es geht um Werte, Führung, Haltung
00:01:26: und
00:01:27: natürlich um die Zukunft.
00:01:29: Um neue Partnerschaften wie und anderem die mit SkiClam und um die Frage, wie DM Kurs hält, während der Handel sich rasant verändert.
00:01:39: Ein wirklich tolles Gespräch, das ich gemeinsam mit meinem Co-host der Staffel Carsten Bergmann geführt habe.
00:01:45: Und jetzt ganz viel Spaß mit Christoph Werner.
00:01:48: Los geht's.
00:01:55: Moin, Herr Werner.
00:01:57: Hallo zusammen.
00:01:58: Carsten, auch an dich herzlich willkommen.
00:02:01: Herzlichen Dank.
00:02:02: Wir freuen uns.
00:02:03: Wir sind heute in Karlsruhe.
00:02:04: Wir sind bei DM.
00:02:06: Ich glaube, DM muss man tatsächlich in Deutschland nicht groß vorstellen.
00:02:11: Ich glaube ... Ich habe es nicht im Bekanntheitsindex geprüft, aber der ist wahrscheinlich exorbitant hoch.
00:02:18: Sie als Person ist wahrscheinlich noch mal ein bisschen spannender vorzustellen.
00:02:22: Deswegen würde ich Sie einfach mal bitten, einmal ganz kurz in Ihren Worten sich selbst vorzustellen.
00:02:26: Ja, mein Name ist Christoph Werner.
00:02:28: Ich bin Jahrgang seventy-two und ich bin verheiratet.
00:02:32: Wir haben zwei Kinder und einen Hund.
00:02:35: Ich bin hier in Karlsruhe aufgewachsen, wo ich jetzt auch wieder lebe und war viele Jahre im Ausland für andere Unternehmen tätig.
00:02:43: Wir sind hier im Dialogikum.
00:02:44: Das ist wirklich ein extrem beeindruckender Bau, was hier in Karlsruhe entstanden ist.
00:02:49: Drei Tausend Sechshundert Menschen arbeiten mittlerweile an dem Standort.
00:02:53: Also das ist wirklich DM.
00:02:55: Einfach mal bitte ganz kurz Wissenabfrage.
00:02:58: Muss man mal zur Einordnung sagen.
00:03:00: Zwei Tausend Einhundert Märkte allein in Deutschland.
00:03:03: Einen Fünfzig Tausend Mitarbeiter.
00:03:05: Und trotzdem immer überall in der Gedanke Familienunternehmen.
00:03:08: werden wir gleich mit Sicherheit noch mal in den Detail einsteigen.
00:03:12: Aber das sind schon wirklich beeindruckende Zahlen und auch ein sehr, sehr beeindruckender Bau hier in Karlsruhe.
00:03:17: Also herzlichen Glückwunsch dazu.
00:03:18: Habt ihr wirklich gut gemacht.
00:03:19: Ja, vielen Dank.
00:03:19: Wir haben uns auch angestrengt.
00:03:23: Aber wenn man, wenn du grad die Zahlen sagst, Karsten, ich finde es ganz spannend.
00:03:27: Wie wirkt das auf Sie?
00:03:28: Sie haben den ganzen Prozess mitgemacht.
00:03:30: Wenn heute so der Liebe, Karsten, wird man hier so ein bisschen die Zahlen, so runterradet auch andere das geben.
00:03:36: Er fühlt sich das mit Stolz, ist das so, ja, das hat sich halt so ergeben, weiter geht's.
00:03:42: Wie ist das, wie ist das für Sie in der Wahrnehmung?
00:03:44: Das ist ja schon wirklich nichts, was einfach so einfach heute noch geht.
00:03:49: So eine Organisation in dieser Größe so auf die Beine zu stellen.
00:03:53: Ja, es erfüllt mich vor allem mit Demut.
00:03:55: Das ist eine große Verantwortung.
00:03:57: Und es zeigt, dass wir in der Vergangenheit erfolgreich waren.
00:04:01: Aber es ist natürlich keine Garantie für die Zukunft.
00:04:03: Deswegen besteht immer die Frage, bei mir im Kopf machen wir das Richtige heute, um auch morgen noch erfolgreich zu sein.
00:04:11: Und das werden wir erst morgen wissen.
00:04:13: Ja, Zukunft ist theoretisch schon morgen, wenn nicht sogar schon eine Stunde später.
00:04:18: Bevor wir gleich tiefer reingehen, sowohl was DM angeht und auch vielleicht so ein bisschen auf die Zukunftsfähigkeit der Organisation einen Einblick zu geben.
00:04:28: Würde ich ganz gerne mit einem Spiel starten, mit dem wir immer so ein bisschen das Kennen lernen, auf die etwas andere Art machen.
00:04:34: Two Truth and One Lie.
00:04:35: Drei Anekdoten aus ihrem Leben, wovon eine gelungen ist.
00:04:39: Carsten und ich werden gleich raten und ich bin schon ganz gespannt, welche drei Beispiele sie uns mitgebracht haben, welche drei Geschichten.
00:04:48: Ja, also ... Erste Geschichte, ich bin geboren, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne, ne.
00:05:18: Und meine Mutter hatte sich sehr einen Buben gewünscht, wusste auch schon, dass der Christoph heißen sollte.
00:05:25: Das hatte sie sich, also schon als Jugendliche war das klar, der würde Christoph heißen.
00:05:29: War dann die Frage, dass das Arzt, der mich entbunden hat, soll er Willi oder Rainer heißen.
00:05:36: Und das war das Signal an meine Mutter, dass ich ein Junge bin.
00:05:41: Okay.
00:05:43: Erste Anekdote.
00:05:45: Zweite Anekdote.
00:05:48: Wir sind viel in der Schweiz gewesen als Familie und da sind immer viele Transporthubschrauber rumgeflogen.
00:05:58: Deswegen hatte ich die Fliegerei als spannendes Berufsfeld erlebt und wollte deswegen ursprünglich mal Rettungsschrauberpilot werden und konnte mir überhaupt nicht vorstellen, mal in einem Unternehmen zu arbeiten, wo man mit Krawatte und Anzug rumläuft und in Besprechungsräumen sitzt.
00:06:16: Kann ich sehr gut noch verstehen, ja.
00:06:20: Und ich bin ein Waldorfschüler.
00:06:26: Ich bin also auf die Waldorfschule gegangen, auch in den Waldorf Kindergarten.
00:06:30: Und davor war ich in einem protestantischen Kindergarten mit Nonnen.
00:06:37: Und da ich ja damit unterschiedliche Systeme so ein bisschen kennengelernt habe, wo ich die meisten Zeiten der Waldorfschule war, Hat es dazu geführt, dass unsere Kinder auch beide Waldorfschüler gewesen sind, ihre ganze Schulzeit über.
00:06:52: Oh, das ist schwer.
00:06:53: Ja,
00:06:53: Monstergeschichten.
00:06:54: Ja.
00:06:55: Wirklich.
00:06:56: Großartig.
00:07:00: Okay, zwei, glaube ich, ein bisschen auch aus der Recherche raus.
00:07:03: Das könnte das Verschlüsse-Schweizflugzeug, das ist, glaube ich, irgendwas bei eins stimmt nicht.
00:07:11: Dann könnte ich jetzt zumindest nicht mehr ganz genau sagen, ich bin zweinartiger Jahrgang, was war zu der Zeit mit Ultraschaltwährstand zur Wahl und so.
00:07:21: Ich würde auf eins tippen.
00:07:23: Ich glaube an den Rettungshubschrauber, da glaube ich noch nicht ganz dran.
00:07:27: Das ist so mein Bauchgefühl.
00:07:29: Aber lass uns mal ... Guck mal, wir haben ja jetzt noch ein bisschen was vor uns, so viel zu erzählen.
00:07:35: Alles klar.
00:07:36: Lassen Sie uns ein bisschen mit dem großen Thema anfangen, wenn wir auch über Generationen im Wandel sprechen, über die Marke DM sprechen.
00:07:43: Was macht die Marke DM für Sie aus?
00:07:46: Ganz persönlich.
00:07:48: Ja, es ist ja zunächst mal auch unsere Familiengeschichte, weil mein Vater ist ja schon in einer truggesten Familie geboren worden.
00:07:57: Das war der... oder der Urgroßvater, der die Drogeri Werner gegründet hatte und mein Vater sollte ja Nachfolger seines Vaters werden in Heidelberg.
00:08:07: und als er dann ins Unternehmen eingestiegen ist, hat es nicht funktioniert und die beiden haben sich relativ schnell entzweit.
00:08:14: Und dann ist er nach Karlsruhe gekommen, hat hier in einem Drogerie-Unternehmen gearbeitet, hatte dann die Idee von Drogerie-Markt, DM-Drogerie-Markt.
00:08:23: Das wurde von den Gesellschaftern damals abgelehnt, als nicht realisierbar.
00:08:27: Und daraufhin hat er dann gekündigt und hat DM-Drogerie-Markt selbst gegründet und dreiundsebzig dann den ersten DM-Markt aufgemacht.
00:08:36: Und ich bin ja Jahrgang zweiundsebzig, deswegen, seit ich zurückdenken kann, hat DM bei uns in der Familie eine Rolle gespielt.
00:08:43: Und es ist ein Unternehmen, was in der Zeit, als mein Vater es verantwortet hat, sehr dynamisch gewachsen ist, sich aber auch dynamisch verändert hat.
00:08:52: Von einem Konzept, welches im Prinzip wie der klassische Discounter für Drogerie waren war, also der Aldi für Drogerie waren, das war so die Idee damals.
00:09:01: Man muss wissen, dass Aldi war das revolutionäre Konzept Ende der Sechziger, Anfang der Sebzigerjahre.
00:09:08: Und damit habe ich einfach gesehen, wie was auch das Anliegen war von DM für meinen Vater, der eben einfach über über das unmittelbare Betriebswirtschaftliche hinausdenken wollte und hat das eigentlich als eine biografische Aufgabe gesehen, da sich auch in die Welt einzubringen.
00:09:25: Und das habe ich natürlich beobachten können, habe auch in anderen Unternehmen dann gearbeitet und habe dann auch in anderen Unternehmen einfach erleben können, wie Rahmenbedingungen, große Auswirkungen darauf haben, wie Menschen sich in ein Unternehmen einbringen können.
00:09:37: Und jetzt ist es ja so, dass man viel Zeit bei der Arbeit verbringt.
00:09:40: in der Regel.
00:09:41: Und damit ist natürlich, sind die Rahmenbedingungen, die man in einem Unternehmen gibt für die Menschen, die dort arbeiten, wesentlich im Hinblick auf ihr Leben, welches sie auch gestalten.
00:09:51: Also Werte, wie man miteinander umgeht, wie man auch nach Hause geht, wie man morgens vielleicht auch die Türe abschließt.
00:09:58: Und die Chance dann einfach zu sehen, dass ich hier in diesem Unternehmen solche Rahmenbedingungen maßgeblich mitgestalten kann mit meinen Kollegen und Kollegen in der DM-Geschäftsführung, ist etwas, was mich ... schon lange, schon lange fasziniert und mir die Möglichkeit gibt, mich ins Leben zu stellen und hoffentlich einen Unterschied zu machen.
00:10:21: Ich würde es eigentlich normalerweise eine andere Frage stellen, aber die eine liegt mir jetzt tatsächlich total auf der Zunge.
00:10:27: Wenn ich es jetzt fragen würde, die vier, fünf Faktoren, die tatsächlich bei einem Unternehmen den Unterschied machen, im Sinne, fühle ich mich wohl oder fühle ich mich nicht wohl?
00:10:38: Welche Rahmenbedingungen wären das?
00:10:41: Oder welche Rahmenbedingungen haben Sie selber hier geschaffen, wo Sie vorausgehen?
00:10:44: Deswegen haben wir vielleicht eine andere Art von Gefühl und auch letztendlich vielleicht Unternehmensbindung und dem Ganzen, was das ausmacht, Kultur hier in unserer Organisation als woanders.
00:10:54: Na, ich würde mal sagen, Menschen sind Sinnwesen, glaube ich.
00:10:57: Wenn es nicht immer zum Ausdruck kommt, aber ich glaube, es ist immer da.
00:11:02: Und wenn der Mensch als Sinnwesen auch leben kann, verhält er sich in einer Art und Weise, die sich unterscheidet von anderen und die auch dazu führt, dass der Mensch sein ganzes Potenzial, seine ganze Kraft wirklich einbringen kann.
00:11:17: Also ist die Frage in dem Unternehmen, was ist der Sinn des Unternehmens?
00:11:21: Und ich glaube, da gehen Unternehmen sehr unterschiedlich mit um und das habe ich auch erleben können in meiner Zeit in anderen Unternehmen, wo ich gearbeitet habe.
00:11:29: Wie hat sich das dann auf anderen Seite entwickelt?
00:11:31: Also was wir ja auch ganz oft gesehen haben ist auch gerade im Thema Generation im Wandel.
00:11:37: Wie wurde im Hause Werner auch über über Nachfolge gesprochen, Integration in die Organisation?
00:11:45: Was für Sie, Sie haben auch selber gesagt, Sie waren an anderen Stationen unterwegs, auch eine längere Zeit.
00:11:51: War das von Anfang an klar, hier auch eine tragende Rolle zu spielen?
00:11:55: War das auch ein Stück weit offen oder war das irgendwie schon von vornherein?
00:11:59: Es wird den Zeitpunkt geben, dann wird das passieren.
00:12:03: Es war offen.
00:12:03: Ganz eindeutig offen kommt auch sicherlich daher, dass mein Vater ja die Erfahrung gemacht hat, dass sein eigener Plan den er hatte und er auch von seinem Vater, also von meinem Großvater vorgesehen war, es sich so nicht realisiert hat.
00:12:16: Und deswegen hat mein Vater eigentlich immer den Ansatz gehabt, die Kinder müssen ihren Weg finden.
00:12:23: Und bei mir war es dann halt so, dass ich dann Interesse am Unternehmen entwickelt habe.
00:12:29: Und dann mein Weg gegangen bin und das Riesenglück hatte, meinen Vater wie so ein Coach im Hintergrund zu haben, den ich halt mit Fragen auch immer gelöchert habe und der sich die Zeit genommen hat auf meine Fragen einzugehen, die sie natürlich im Laufe meines Lebens verändert haben und immer versucht hat mir Hinweise zu geben, hat mir eigentlich selten Antworten gegeben, aber hat mir meistens geholfen die Perspektiven zu wechseln, um dann selbst Antworten finden zu können.
00:12:54: Also im Grunde auch, wenn ich das mal zusammenfassen darf, ein ganz anderes Bild, was man auch in Teilen von patriarchisch geführten Unternehmen hat, wo dann halt der Grund oder die Vorgängergeneration natürlich klar vorgegeben hat, auch versucht hat, den eigenen Weg auch auf die nächste Generation zu übertragen.
00:13:10: Also bei Ihnen im Grunde das Geimrezept, wenn ich es mal so beziffern darf, war, Sie durften sich in.
00:13:16: an der Spitze so frei entwickeln, dass das Geschäft auch nach Ihren Denken, nach Ihren Vorstellungen weiter gepusht wurde, weiter dynamisch gewachsen ist.
00:13:24: Also ich bin ja relativ spätestens unternehmen gekommen, ich war Ende meiner dreißiger Jahre.
00:13:31: und hatte schon viel Erfahrung gesammelt.
00:13:33: Jetzt ist es natürlich so, ich glaube, wenn man von Familienunternehmen spricht, da muss man immer auch auf die Größe gucken und auf die Kompliziertheit oder Komplexität der Organisationen.
00:13:41: DM ist sehr dynamisch gewachsen.
00:13:44: Mein Vater hatte dann auch eine ziemliche Prominenz in Deutschland, weil er sich auch oft geäußert hat, auch zu gesellschaftlichen Themen.
00:13:52: Und das ist natürlich für jemand, der dann in so eine Familie geboren wird und damit auch konfrontiert wird, durchaus auch ein bisschen einschüchtern.
00:14:00: Weil natürlich alle sagen, na und wirst du mal in die Fußstapfen treten?
00:14:03: Das sind ein paar große Fußstapfen, die du mal treten wirst.
00:14:06: Und traust dir das dann zu.
00:14:09: Man hat ja die Fähigkeiten und Fertigkeiten noch gar nicht.
00:14:12: Zumal ja mein Vater jemand gewesen ist, der das Unternehmen gegründet hat und dessen Fähigkeiten sind gewachsen an den Aufgaben, die das Unternehmen an ihn gestellt hat, aufgrund des Erfolgs, welches er es hatte.
00:14:23: Mein Vater sagt auch, er hat auf den Eindruck gehabt, dass das Unternehmen ihm permanent über den Kopf gewachsen ist und er deswegen sich entwickeln und verändern musste, um mithalten zu können und für das Unternehmen noch da sein zu können.
00:14:35: ist im Übrigen ja auch der Grund, warum manch ein Gründer ausscheidet nach einer Weile oder verkauft, weil er einfach in seinem Skillset merkt, dass er da nicht mehr so beitragen kann und dann gründet er lieber wieder neu, weil da ist er wieder in seiner Komfortzone.
00:14:51: Bei meinem Vater war das anders, der ist also dem Unternehmen wirklich treu geblieben und hat es entwickelt.
00:14:56: und für einen, der dann als Sohn da kommt, Da ist natürlich ein Entwicklungsgab, das ist auch der Grund, warum beispielsweise ich dann studiert habe und wie viele Unternehmen war, um natürlich dann zu versuchen diesen Gab möglichst schnell zu überwinden und dann in die Lage, mich in der Lage zu fühlen, auch so eine Verantwortung zu übernehmen.
00:15:16: Und dann kann ich ja nicht so weitermachen wie mein Vater.
00:15:18: Aber mein Vater hat ja Antworten auf die Fragen seiner Zeit gefunden.
00:15:22: Aber man muss ja immer die Antworten finden auf die jeweilige Zeit, in der man lebt.
00:15:28: Und deswegen ... hilft es auch nicht, sich dann an den Vorgängern zu orientieren, im Hinblick auf das, was sie tatsächlich getan haben.
00:15:37: Sie sagten ja, Eingangsdemut ist ein ganz wichtiger Treiber bei der Größenordnung.
00:15:40: Mittlerweile reden wir über auch mit internationalen Neunzigtausend.
00:15:44: Ich bin heute der Mann der Zahlen, merke ich gerade.
00:15:45: Neunzigtausend Mitarbeiter.
00:15:46: Das ist ja eine Dimension.
00:15:49: Die ist ja gigantisch.
00:15:50: Die ist für die meisten von uns ja gar nicht greifbar, was das für eine Verantwortung bedeutet.
00:15:55: Und gleichzeitig merken wir ja auch hier in jeder Faser des Unternehmens die Werte, die auch ihr Vater geprägt hat, die sie ja auch fortführen.
00:16:02: Die werden ja gelebt und werden auch ins Zentrum des Ganzen, also der Mitarbeiter, die Persönlichkeit, die freie Entfaltung auch, das Mitgestalten, das aktive partizipieren.
00:16:13: Wie gelingt Ihnen das?
00:16:14: Das stelle ich mir die ganze Zeit.
00:16:16: Wie gelingt Ihnen das?
00:16:18: jeden wird man nicht erreichen können, aber einen überwältigenden Teil der Mitarbeiter genau mit diesen Werten zu überzeugen.
00:16:23: Wie wird das gelebt?
00:16:24: Wie wird die Unternehmenskultur in so viele unterschiedliche Filialen getragen?
00:16:30: Wie vermitteln Sie diese Werte, dass sie auch nachhaltig bestand haben?
00:16:33: Ja gut, das ist letzten Endes die Unternehmenskultur natürlich, die da wesentlich ist, weil die Unternehmenskultur stabilisiert ein System oder eine Organisation, vor allem wenn sie so subsidiär aufgesetzt ist, wie das bei der M-Trogeriemarkt der Fall ist.
00:16:47: Und deswegen ist es wichtig, an der Unternehmenskultur permanent dran zu bleiben.
00:16:51: Weil die Unternehmenskultur ist etwas, das bildet sich nach und nach.
00:16:55: Gibt es ja auch Definitionen von Edgar Schein, das er einander oft genannt wird, die ich da sehr gut finde, der sagt... Also, dass die Unternehmenskultur das konkrete Verhalten der wertsetzenden Persönlichkeit im Konfliktfall ist, welches von den Menschen im Unternehmen mit feinen Antennen wahrgenommen und zu allgemeinen Regeln verallgemeinert wird.
00:17:17: Das ist Unternehmenskultur.
00:17:19: Das heißt also, als Führungskraft wird man sehr, sehr genau beobachtet und zwar vor allem, wenn es mal schwierig wird, wie man sich dann verhält.
00:17:26: und dann sagen die Menschen.
00:17:27: Das, so läuft dir der Hase.
00:17:29: Das heißt, an den Grundsätzen permanent zu arbeiten, ist unheimlich wichtig.
00:17:34: Und da haben wir schon ein paar, die wir versuchen, hochzuhalten.
00:17:37: Wir haben beispielsweise vielleicht diesen aufgefallen, als sie vorhin hier ins Dialogikum gekommen sind und in dem Eingangsbereich hängt ein Banner mit einem Spruch drauf.
00:17:46: Auch der einzige Spruch, mein ich, der hier hängt, weil es soll ja kein Museum sein.
00:17:50: Aber das ist ein Spruch von Theodor Storm, der gesagt hat, Der eine fragt, was kommt danach?
00:17:57: Der andere fragt nur, ist es recht?
00:17:59: Und also unterscheidet sich der Freie von dem Knecht.
00:18:03: Also wenn man diesen Spruch sich mal anschaut, da steckt eine ganze Menge drin von dem, was wir versuchen bei DM Drogeriemarkt zu beherzigen, im Hinblick auf was ist Verantwortung, wie arbeiten wir zusammen?
00:18:15: Und dann von den Grundsätzen ist es einmal die konsequente Kundenorientierung, die uns natürlich auch beweglich hält, weil Kunden, Menschen verändern sich permanent.
00:18:25: Und wenn wir das im Blick behalten, werden wir immer wieder die Notwendigkeit sehen, uns zu verändern.
00:18:29: Aber Kundenorientierung bedeutet ja nicht nur der Kunde, der bei uns in den DM-Märkten einkauft, sondern man hat ja auch in einem Unternehmen eine Leistungsbeziehung wieder mit internen Kunden.
00:18:40: Also das gilt genauso für die internen Kunden und die internen Lieferanten, die man hat.
00:18:45: Also diese Kundenorientierung wirklich ganz konsequent gedacht.
00:18:48: Und das andere ist, dass wir Veränderungswilligkeit und Veränderungsfähigkeit hochhalten.
00:18:54: Es braucht ja beides.
00:18:55: Zum einen braucht es die Willigkeit, sich auch Veränderungen einzulassen und Veränderungen nicht als eine Bedrohung zu sehen, sondern als eine Chance.
00:19:03: Weil man eben Ziele hat, die man noch erreichen möchte und die erreicht man natürlich nur, wenn man Dinge verändert.
00:19:08: Also diese Willigkeit, aber auch die Fähigkeit.
00:19:11: Versetzen wir uns auch in die Lage, dass wir... Veränderungs- und Entwicklungsfähig sind.
00:19:16: Und das ist wiederum die Frage, wie wir miteinander zusammenarbeiten.
00:19:20: Inwiefern wir uns auch gegenseitig ermutigen, wie wir auch damit umgehen, wenn Dinge mal misglücken.
00:19:25: Also diese sogenannte Fehlerkultur, wie sie genannt wird.
00:19:29: Also wenn wir Dinge verändern wollen, dann bedeutet es Trampelpade zu verlassen und uns ins Risiko zu begeben.
00:19:36: Glück auch nicht alles.
00:19:37: Wie gehen wir dann damit um?
00:19:38: Also an diesen Dingen permanent zu arbeiten und dann viele Grundsätze auch, die wir haben, die wir immer wieder wie so geflügelte Worte verwenden, wie zum Beispiel Betroffene zu Beteiligten zu machen.
00:19:48: Also wenn was angepackt wird, sich zu überlegen, wer muss da ins Projektteam rein?
00:19:53: Wem geben wir die Möglichkeit?
00:19:54: Wie öffnen wir das?
00:19:56: Dass wir unsere Unternehmensphilosophie, die wir haben, immer wieder auch uns klarmachen.
00:20:01: Unternehmensphilosophie, ich zitiere sie mal kurz, sagt, wir sehen als Wirtschaftsgemeinschaft die ständige Herausforderung, ein Unternehmen zu gestalten, durch welches wir die Kundenbedürfnisse veredeln, den Zusammenarbeitenden Menschen Entwicklungsmöglichkeiten bieten und vorbildlich in unserem Umfeld wirken wollen.
00:20:20: Also sich daran immer wieder zu orientieren, das ist ja relativ allgemein gehalten.
00:20:24: Da steht doch nicht Drogerie drin jetzt.
00:20:27: Da steht jetzt auch nicht Handelsunternehmen drin.
00:20:29: Aber da kommen mehrere Sachen zum Ausdruck, die immer wieder sich da zu machen helfen.
00:20:33: Also zum einen, wir sehen die ständige Herausforderung.
00:20:36: Also wir sind sozusagen nie fertig.
00:20:37: Wir müssen immer daran arbeiten.
00:20:38: Dann die drei wesentlichen Stakeholdergruppen.
00:20:42: die Kunden und Kunden Bedürfnisse veredeln.
00:20:44: Ja, was heißt das?
00:20:46: Wie sieht das Sortiment aus, wenn ich Kundenbedürfnisse veredeln möchte?
00:20:49: Was heißt denn veredelt?
00:20:50: Also, das sind lauter Fragen, die im Prinzip aufkommen, wo wir immer wieder versuchen müssen, Antworten zu geben.
00:20:55: Im Hinblick auf die Mitarbeiter, also nicht nur Erfüllungsgehilfen, sondern Menschen Entwicklungsmöglichkeiten bieten, damit sie ihre Biografie leben können, über sich hinauswachsen können.
00:21:05: Fähigkeiten ihnen.
00:21:07: zuwachsen können und dann natürlich vorbildlich in unserem Umfeld wirken.
00:21:10: Das heißt also nicht nur gute betriebswirtschaftliche Ergebnisse erzielen, die wir natürlich auch brauchen, um uns weiterentwickeln zu können, um kreditfähig zu sein, kreditwürdig zu sein, damit auch die Lieferanten bereit sind, uns zu bezahlen, mit Zahlungszielen, das hat ja alles damit zusammen, aber eben auch, dass wir eben Wirtschaft als mehr sehen als nur Betriebswirtschaft, sondern eben auch, dass es etwas ist, was letzten Endes unser soziales Gefüge in Deutschland mitprägt.
00:21:36: Also öffentlicher Auftrag in gewisser Form.
00:21:40: Zumindest den Anspruch zu haben, also sich sozusagen mal moonshot, also nicht nur klein klein, sondern durchaus auch mal weit.
00:21:47: Und da kann man noch viele von solchen Merks setzen, die ab und zu sich klar zu machen, einfach helfen, sich an ihnen zu orientieren, um dann eben immer daran zu arbeiten, relevant für unsere Kundinnen und Kunden zu bleiben.
00:22:00: Ich würde mal an der Stelle einmal versuchen, das ein wenig konkreter für mich zu begreifen, weil für mich ist natürlich ein Drogeriemarkt ein Ort der Beständigkeit im Grunde.
00:22:08: Dort werden vornehmlich natürlich Produkte, für meine Familie, drei Jungs zuhause, fahren wir immer hin oder zu unseren, in Hannover gibt es natürlich auch Rossmann, aber deswegen werde ich an der Stelle mal keine Wertung vornehmen.
00:22:21: Aber das ist also ein Drogeriemarkt ist für mich ein Ort der Beständigkeit.
00:22:25: Was sind die, wenn Sie nach vorne schauen, so die größten Herausforderungen, wenn es umgeht Veränderungen, weil eigentlich bin ich ja zufrieden mit dem, was dort passiert.
00:22:33: Ich fühle mich ja wohl, ich gehe da ja hin, weil dort gibt es dann die Produkte, wo ist der Veränderungsdruck, was pressiert dort von außen auf Sie?
00:22:42: Also ich glaube ehrlich gesagt, wenn Sie sagen, ein Ort der Beständigkeit, es ist eher ein Ort der Vertrautheit für Sie.
00:22:50: Nämlich wenn wir mal schauen, wie sich auch die Trogariemärkte in Deutschland verändert haben über die Jahre, dann war das nicht so.
00:22:55: Da war vielleicht die Veränderung beständig, aber der Sozusagen die Momentaufnahme von vor vor fünf, zwanzig, dreißig Jahren unterscheidet sich sehr von dem, was wir heute haben.
00:23:05: Insofern ist es kein Ort der Beständigkeit, sondern ein Ort der beständigen Veränderung, die allerdings immer so nah offensichtlich an den Menschen war und auch an ihnen persönlich jetzt, dass es für sie vertraut war und sie deswegen sich dort offensichtlich wohlfühlen.
00:23:20: Das ist genau die Aufgabenstellung für die Zeit, die vor uns liegt.
00:23:25: Also wie können wir weiterhin dieses große Vertrauen, welches wir haben, bei den Menschen, die ihre Konsumbedürfnisse bei uns befriedigen wollen?
00:23:33: Oder man kann auch sagen, ihre Kaufkraft bei uns ausgeben möchten.
00:23:37: Das wird es auch weiterhin erhalten.
00:23:40: Bevor wir gleich nochmal vielleicht ein bisschen tiefer in das Geschäftsmehl reingehen, auch so ein bisschen, wo Zukunftsfähigkeit tatsächlich entwickelt wird.
00:23:50: Lassen wir mal ganz kurz eine Stufe höher gehen.
00:23:52: Wir haben es gerade eben schon ein bisschen angesprochen.
00:23:55: Veränderungsfähigkeit, wir leben ja momentan in einer Welt, wenn wir nach draußen blicken, wo man sich ja theoretisch eine Krise aussuchen kann.
00:24:04: Ob das für viele demografische Wandel ist, die geopolitische Situation, ob das Digitalisierungsthemen sind, Klimawandel, egal.
00:24:12: Was ist Ihr Blick gerade so ein Stück weit auch auf Deutschland und auch wie Deutschland als Land gerade mit diesen Veränderungsfaktoren?
00:24:20: mehr weniger umgeht.
00:24:22: Alle hoffen auf Aufbruch.
00:24:24: Alle wollen irgendwie eine Signalwirkung.
00:24:27: Wie nehmen Sie gerade das eigene Land wahr?
00:24:31: Ich erliebe Deutschland im Umbruch im Moment.
00:24:34: Wir hatten eine Phase der Stabilität, die ... dazu geführt hat, dass wir geglaubt haben, das würde entewig so weitergehen.
00:24:42: Ich glaube, das kommt auch einfach historisch, weil wenn wir mal schauen, nach den Grauen und der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus, war ja über sehr, sehr viele Jahre, über vierzig Jahre war das Thema Wiedervereinigung etwas, was immer Division war.
00:25:00: in der deutschen, in der westdeutschen Politik.
00:25:03: Also in der Außenpolitik, aber auch in der Wirtschaftspolitik.
00:25:06: Und neunundachtzig ist es dann tatsächlich überraschend eigentlich.
00:25:11: Auch wenn es alle so logisch scheint, aber so war es ja nicht.
00:25:14: Jetzt für uns Zeitzeugen auch.
00:25:18: Das dann realisiert und plötzlich dieses ganze Thema Gefahr eines Atomkrieges.
00:25:27: Deutschland ist ja an der Nahtstelle zwischen Ostblock und Westblock, also NATO gewesen.
00:25:32: Hier hätte dieser Krieg stattgefunden.
00:25:34: Das war etwas, was mich als Kind nämlich beschäftigt hat.
00:25:37: Auch die Präsenz des Militärs, alles was man da nach Totdoppel beschluss, Mittelstreckenraketen.
00:25:45: Das war etwas, was uns, glaube ich, sehr bedrückt hat in Deutschland auch.
00:25:48: Und dann plötzlich ist das gelungen.
00:25:51: Und dann kam die Abrüstung.
00:25:52: Und dann war von dem europäischen Haus die Rede.
00:25:54: Und dass alles anders würde.
00:25:57: Also die Hoffnung, das Ende der Geschichte, Fukuyama, hat das zwar so ganz nicht gemeint, wie sie ihm dann herausgelegt wurde, aber das war schon etwas, was so... Was wie eine große Erleichterung war, Friedensdividende, die Rüstungsausgaben konnten reduziert werden, konnte für was anderes ausgegeben werden.
00:26:14: Die Wehrpflicht wurde ausgesetzt, damit hat sie einfach nicht mehr stattgefunden.
00:26:19: Und wir haben gedacht, es würde ewig so weitergehen.
00:26:22: Und sind deswegen auch mit dieser permanenten Veränderung nicht mehr so konfrontiert gewesen?
00:26:27: Zumindest haben wir es ausgeblendet und haben uns... Ich möchte sagen, schon darin eingerichtet, auch wenn ich das jetzt nicht werden möchte.
00:26:35: So und plötzlich hat sich die Welt um uns rum verändern.
00:26:38: Und es ist sozusagen bei uns angekommen.
00:26:40: Und es wird ja schon viel diskutiert.
00:26:43: Also zum einen das Thema für unsere Sicherheit waren die Amerikaner verantwortlich, die weiterhin viel Militärausgaben hatten und da auch handlungsfähig geblieben sind.
00:26:55: Für unsere günstige Energie als Export-Nation war das russische Gas über Pipelines, was natürlich extrem günstig ist, weil man Transportkosten hat, die gegen Null gehen.
00:27:06: Und dann für unser Wirtschaftswachstum und damit die Arbeitsplätze und die Steigerung der Einkommen in Deutschland waren die Exportmärkte letzten Endes
00:27:16: Ausschlag
00:27:16: geben.
00:27:16: Und da war China ganz wesentlich.
00:27:19: Ja und diese drei Dinge sind weggebrochen.
00:27:20: und gleichzeitig glaube ich, dass wir nach der Realisierung der deutschen Wiedervereinigung kein Projekt in Deutschland hatten, keine Vision hatten in Deutschland, wo wir gesagt haben, dafür wollen wir uns einsetzen.
00:27:34: So und jetzt habe ich sozusagen, wenn ich keine Vision habe und lebe sozusagen in einem Zustand, der Nichtveränderung, dann funktioniert es.
00:27:42: Das Problem ist nur, wenn ich keine Vision habe und ich kann nicht so weitermachen wie bisher, weil die Rahmenbedingungen sich verändern, dann komme ich in den Zustand der Verunsicherung, der Krise und ich glaube, da befinden wir uns im Moment und deswegen ist die... Entscheidende Frage im Moment für uns, glaube ich, was ist die Vision, die wir haben für die Gesellschaft, in der wir leben wollen.
00:28:02: Und ich glaube, wenn uns gelingt das zu entwickeln, dann werden wir auch als Gesellschaft Strategien entwickeln, um dorthin zu kommen.
00:28:08: Dann werden wir zusammenrücken, dann werden wir billig gesprochen die Ärmel hochkrempeln und dann wird es wieder vorangehen.
00:28:15: Das in einem Unternehmen letzten Endes ja auch nicht anders.
00:28:17: Ich würde sagen, die Transferleistung wäre ja jetzt, weil ... Das ist ja genau das Bild, also sowohl die Situationen haben sie beschrieben und auch die Wetten, die wir verloren haben, dass es braucht.
00:28:30: Die Frage können wir hier nicht ganz schlussendlich beantworten, aber welche Frage wir beantworten können natürlich auf der anderen Seite.
00:28:36: Wenn ich die Frage, wir blicken mal ins Jahr, die Vision von DM.
00:28:42: Was ist da das Narrativ?
00:28:44: Also wir haben gerade auch gesagt, wir haben veränderte Märkte.
00:28:48: Wir haben auch große Wettbewerber, also auch gerade auch China, drückt sehr stark in den Markt rein, nicht nur im Automotive Bereich, auch im Maschinenbau und so weiter.
00:28:57: Also neue Märkte sind hier vor Ort.
00:28:59: Expansion oder auch jetzt Internationalisierung ist nicht mehr ganz so einfach, wie es mal war, die Märkte.
00:29:04: Wie stellt sich gerade sozusagen die Vision aber auch so ein bisschen das kommende Wachstum von DM in den nächsten Jahren?
00:29:12: Wie bildert es sich ab?
00:29:14: Also Ihre Frage richtet sich jetzt auf DM, nicht auf Deutschland.
00:29:16: Genau,
00:29:17: also rein auf DM-Division, genau.
00:29:19: Also Deutschland habe ich für das...
00:29:21: Das wäre auch ein spannendes Thema natürlich, ne?
00:29:24: Das wäre super spannend, aber ich glaube, das ist ja genau das, was Sie auch sagen, das ist ja auch, wenn man sagt, naja, wir können die eine Organisation, selbst in Ihrem Industrie mit der anderen vergleichen, ist das manchmal eigentlich möglich, weil in dieser richtig blau Pause bis auf bestimmte Faktoren gibt es oftmals nicht, deswegen... ist natürlich total spannend, wenn ich sie jetzt frage, okay, was ist die Vision der eigenen Organisation?
00:29:46: Ja,
00:29:46: ich kann vielleicht doch versuchen, den Bogen zu spannen.
00:29:50: Also es gibt ja dieses Prinzip der schöpferischen Zerstörung von Schumpeter, welches ich faszinierend finde, weil es etwas anspricht, was meines Erachtens für Entwicklung ganz, ganz wesentlich ist.
00:30:05: Und letzten Endes, die Kartellgesetzgebung... basiert ja darauf, dass sie die schöpferische Zerstörung möglich machen möchte.
00:30:13: Weil Märkte, Karl Marx hat es ja schon beschrieben, neigen ja dazu, sich zu konsolidieren und Machtstrukturen auszubilden, die sich dann in Form von Monopolen in einer Fortschrittsfeindlichkeit ausprägen.
00:30:29: am Ende.
00:30:31: Weil diese Wirtschaftstheorie besteht, ist ja dann durch die Kartellgesetzgebung ganz bewusst versucht worden, ich würde auch sagen weitestgehend erfolgreich, dafür zu sorgen, dass diese Machtstrukturen eben nicht sich so bilden können und damit Fortschritt verhindern.
00:30:46: Deswegen glaube ich, ist es wichtig für eine Volkswirtschaft eben Rahmenbedingungen immer wieder zu schaffen, dass das Prinzip der schöpferischen Zerstörung auch tatsächlich stattfinden kann.
00:30:56: Und es hört sich jetzt so negativ an.
00:30:58: Aber eigentlich positiv ausgedrückt, also Strukturen, dass das Neue immer wieder eine Chance bekommt und das Alte nicht künstlich erhalten wird, beispielsweise durch Subventionen und was es so alles gibt.
00:31:11: Und es ist in dem Unternehmen aber auch nicht anders.
00:31:13: In dem Unternehmen habe ich ja auch die Herausforderung, dass wenn ich größer werde, ich im Prinzip fortschrittsfeindlich werde, weil das Bewahren der bestehenden Prozesse dazu führt, dass ich keine Innovation mehr möchte, weil Innovation bedeutet Verlust an Effizienz, bedeutet auch Verlust an Profitabilität.
00:31:34: zunächst mal, gerade wenn ich ein ausoptimiertes System habe.
00:31:38: Und jetzt mal bezogen auf die M-Trogeriemarkt, ist das schon ein Thema, was uns beschäftigt.
00:31:42: Jetzt genau zu sagen, wie die M-Trogeriemarkt, sagen wir mal, in fünf Jahren, zehn Jahren, fünfzehn, dreißig Jahren aussehen wird, halte ich persönlich für vermessen, weil Wir sind ja für die Kundinnen und Kunden da.
00:31:54: Also wir müssen so sein, dass Kundinnen und Kunden sagen, für DM da gehe ich malenweit.
00:31:59: Also da gehe ich an vielen anderen Türen vorbei, um dort meinen trokistischen Bedarf einzukaufen.
00:32:04: den es ja auch woanders gibt.
00:32:06: Wir müssen aber auch relevant bleiben für die Menschen, die sich überlegen, wo sie arbeiten möchten, also wo sie ihre Lebenszeit einbringen möchten.
00:32:13: Da müssen wir attraktiv bleiben.
00:32:15: Und wir müssen natürlich auch so sein, dass jetzt als Einzelhändler Vermieter sich sagen in mein Ladendokal, da möchte ich einen DM drin haben und nicht jemand anderes.
00:32:23: Und da bin ich auch bereit in der Verhandlung über den Mietpreis entgegenzukommen und nicht irgendetwas zu verlangen, was nur andere Formate beispielsweise.
00:32:33: sich erlauben können.
00:32:35: Und das kann man mit Lieferanten weitermachen und mit Banken, also in diese Richtung.
00:32:39: Jetzt weiß ich, ich weiß ganz ehrlich nicht, wie die Menschen sein werden in dieser Zeit.
00:32:45: Also ich könnte jetzt irgendwas erfinden, aber das wäre eine Behauptung.
00:32:48: Und das ist schlecht, weil dann besteht die Gefahr, dass wir in die falsche Richtung gehen.
00:32:53: Deswegen ist mein Umgang damit folgendermaßen, dass ich sage, wir müssen uns so aufstellen, dass wir immer in der Lage sind, schnell wahrzunehmen, was sich verändert, in der Welt, in der wir tätig sind und uns dann schnell anzupassen und Ideen eine Chance zu geben, die durchaus auch das Bestehende in Frage stellen, aber diesen Muskel der Innovationsfähigkeit permanent zu trainieren, um dann in der Lage zu sein, immer vorne an der Kante zu sein.
00:33:21: Und da gibt es ein paar Prinzipien, die einfach hilfreich sind.
00:33:24: Das ist beispielsweise von Nassim Taleb, das Prinzip der Antifragilität.
00:33:29: kennen sie wahrscheinlich, aber es ist ja eigentlich das Konzept der Lernfähigkeit, das Lernens, welches er mit dem Namen der Antifragilität oder mit dem Begriff der Antifragilität summiert und das ist unglaublich hilfreich.
00:33:44: Was würden Sie selber als einer der größten Innovationen der letzten Jahre, wo Sie sagen, das verdeutlicht eigentlich das, was Sie gerade sagen und das sieht man theoretisch auch bei jedem Einkauf, den ich in einem DM-Laden mache.
00:33:58: Was war die letzte, wo Sie sagen, das war wirklich eine große Innovation, die wir in die Läden gebracht haben?
00:34:05: Also ganz, ganz große Innovation.
00:34:09: Die, würde ich sagen, die kamen damals, als die Drogeriemärkte aus der Taufe gehoben wurden.
00:34:14: Das war eine echte Innovation, weil Drogerien bis dahin ähnlich wie Apotheken waren.
00:34:21: Also in dem Sinne, das ist zwar ein Bedienungskonzept, es war mit einer Theke, es war kein... Selbstbedienungskonzept.
00:34:27: Es wurde noch viel auch zubereitet.
00:34:30: Das Sortiment war sehr, sehr, sehr groß, also sehr, sehr tief, sehr, sehr breit.
00:34:36: Und es waren echt neue Krüfte.
00:34:37: damals gemacht, wurde aufgrund von einer Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen der Fall der Preisbindung der zweiten Hand, also das Einzelhändler auch im Drogeriebereich, die Verkaufspreise festlegen durften.
00:34:48: Weil bis dahin war das wie bei... bei der Presse, dass die Verlagshäuser die Preise festlegen und die Kioskbesitzer die Preise nicht verändern dürfen.
00:34:57: Sie dürfen doch keine Rabatte auf Zeitung gegeben werden.
00:35:02: So ähnlich war das, so ähnlich war das bei Trogren.
00:35:04: Also es war eine echte Innovation.
00:35:05: Danach würde ich sagen, hat DM und ich würde mal behaupten, auch die anderen Einzelhandelsunternehmen jetzt in Deutschland, die ich so überblicken kann, da gab es keine wahnsinnigen Innovationen.
00:35:16: Das waren Inkrementelle.
00:35:17: Veränderungen, die stattgefunden haben, aber dann mit Exzellenz umgesetzt.
00:35:23: Und das ist im Prinzip, kann man sich vorstellen, wie wenn man auf Gleisen fährt und dann kommt eine Weiche und dann geht das neue Gleis so ein bisschen, so ein paar Grad von dem bisherigen Gleis ab.
00:35:37: Das ist am Anfang nicht groß, aber wenn das konsequent beschritten wird und diese Richtung beibehalten wird, wird der Abstand zum Bestehen dann immer, immer größer.
00:35:45: Aber der Sprung kommt nicht sozusagen erst in zehn Kilometer von dem Alten aufs neue Gleis, sondern ging los mit der Weichenstellung.
00:35:52: Und so hat es auch stattgefunden.
00:35:53: Und so kann man jetzt sehen, dass auch die Einzelhandelsformate sich dann differenziert haben.
00:36:00: Und heute ist ja gerade der deutsche Einzelhandelsmarkt im Lebensmittelbereich, zu dem wir auch gezählt werden nach den Ussancen der Branche, extrem konsolidiert.
00:36:12: Absolut.
00:36:13: Also was ich total spannend finde, ist mein Prinzip der Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen basiert eigentlich auf fünf Punkten.
00:36:20: Innovationsfähigkeit, Digitalisierungsfähigkeit, Teamfähigkeit, Veränderungsfähigkeit und Verantwortungsfähigkeit.
00:36:26: In unterschiedlicher Ausprägung.
00:36:28: Einige der Punkte haben Sie jetzt tatsächlich schon mal angesprochen.
00:36:30: Und ich finde es auch interessant, wie sie interpretiert werden, jetzt auch gerade im Kontext von... Innovation.
00:36:36: Ja, das muss jetzt nicht die Disruptive sein, es kann auch in Kriminelle Facetten haben.
00:36:40: Das kann teilweise nur das neue Lichtkonzept sein in einem Store, die neue Art der Wegeführung und so weiter.
00:36:45: Es gibt ja viele Veränderungen, die am Ende ja auf ein Ziel hinarbeiten, dem Kunden ein spannendes, intensiveres, aber am besten auch im besten Fall ein höheres mit einem höheren Warenkorb, Erlebnis zu bieten.
00:36:57: Was ich total spannend finde ist, auch wenn wir gerade auf das Thema Teamfähigkeit kommen, am Ende, Die Ladenfläche lebt natürlich auch von strategischen Partnern, von der Frage, wo entwickeln wir uns selber, Thema Eigenmarken?
00:37:12: Wo holen wir strategische Partner rein?
00:37:14: Wie schaffen wir es, es am Ende eine Fläche zu bespielen, die sowohl für die zwölf bis dreizehn, vierzehnjährigen, bis hin zur Oma, bis hin zu der Mutter und so weiter, spannend ist?
00:37:25: Wie blicken Sie so selber auf das Sortiment?
00:37:29: Also wenn man sozusagen darauf blickt, Viele reden ja gerade von, die größeren Marschen sind auch vielleicht in der Eigenentwicklung, dass man auch Eigenprodukte rausbringt, wo man gar nicht mehr in die Kooperation geht.
00:37:40: Bei anderen Marken ist es vielleicht irgendwie wichtig zu sagen, wir brauchen auch irgendwie die Hingucker.
00:37:44: Sie haben jetzt auch eine große strategische Partnerschaft, auch jetzt zum Beispiel mit Ski Glam wird es rauskommen, auch sozusagen die Produkte mit in den Markt zu bekommen, die auch eine hohe Attraktion, auch gerade einen jungen Publikum haben.
00:37:59: Inwieweit ist... Die Fläche, auch immer das Geheimnis sozusagen die Balance da zu halten, dass für jeden was dabei ist.
00:38:06: Ja, das ist ein wesentlicher Punkt.
00:38:08: Ich möchte gerne nochmal ganz kurz zurückgehen zu der Frage nochmal der Innovation.
00:38:12: Ja.
00:38:12: Weil es da, als ich jetzt ihn zugehört habe, da kam mir nochmal der Gedanke, um das mal so deutlich zu machen, die Einführung von Scanner Carson bei DM.
00:38:21: Und DM war der erste Händler, der das damals Ende der siebziger Jahre eingeführt hat.
00:38:28: Kann man natürlich mal so denken, dass man sagt, prima, damit muss ich keine Preiseauszeichnung mehr machen.
00:38:34: Und viele Einzelhändler haben auch in erster Linie damit nur gearbeitet.
00:38:40: Jetzt kann man natürlich weitergehen, nachdem man mal diesen kleinen Schritt gegangen ist.
00:38:43: Also jetzt muss ich keine Preisetiketten mehr klappen, mehr mit diesen Meto-Geräten da drauf tackeln.
00:38:49: Und die Menschen in der Kasse müssen sich oder müssen sich die Preise nicht mehr merken.
00:38:53: An der Casera konnten ja die Preise im Kopf als Preiskruppen gab.
00:38:58: Und das kann man sagen ein kleiner Schritt.
00:38:59: Naja, aber jetzt habe ich plötzlich Scanner Kassen.
00:39:03: Jetzt habe ich plötzlich warnwirtschaftliche Zahlen.
00:39:07: Ich kann plötzlich sehen wie eingekauft wird.
00:39:11: wie Sortimentsanteiligkeiten sich verschieben.
00:39:13: Ich weiß genau, was habe ich einen Deckungsbeitrag an dem Tag gemacht, weil bis dahin konnte ich den Deckungsbeitrag nur theoretisch rechnen, indem ich durch die Nachbestellung gesehen habe, was für eine Bezugsspanne ich hatte.
00:39:23: Und dann kann ich plötzlich weitergehen, kann geschlossenes Warnwirtschaftssystem haben, kann wesentlich effizienter arbeiten, kann Kundenkarten einführen, kann jetzt plötzlich sehen, wie die Menschen im Zeitverlauf einkommen, kann ganz anderes Kommunikations- Konzept deswegen machen.
00:39:40: Also man sieht sozusagen aus dem ersten Schritt, das Entscheidende ist, dass ich da nicht stehen bleibe, sondern dass ich den Weg dann weitergehe und die Chancen nutze, die sich mehr geben.
00:39:50: Also das nochmal im Hinblick auf wie findet Innovation jetzt gerade in so einem Unternehmen statt, welches eine enorme Größe hat im Laufe der Zeit, wo ich auch nicht einfach von links mal auf rechts gehen kann oder von rechts auf links, weil die Prozesse müssen ja klappen.
00:40:05: Das sind ja... Also für immer wuchtige Prozesse, die wir haben, dass das auch wirklich so klappt, dass die Ware pünktlich da ist, in der Menge, wie es gebraucht wird, mit hohem Erstverräumungsgrad und das mit scharf kalkulierten Preisen, die dazu führen, dass am Ende des Unternehmens betriebswirtschaftlich erfolgreich unterwegs ist.
00:40:23: Also da muss man, da kommt dann wieder die Demo rein, da kann ich nicht einfach so agieren wie so ein Dotcom-CEO, der einfach mal so ganz spontan mit hoher Cash-Ban-Rate das mal so macht und mal so macht.
00:40:37: Das ist schon was anderes.
00:40:38: Aber jetzt zum Sortiment.
00:40:40: Wir gehen jetzt zum Sortiment,
00:40:41: aber dann habe ich noch mal eine andere Frage.
00:40:43: Das ist total spannend.
00:40:46: Früher hat man ja gesagt, im Handel, der Einkauf entscheidet über den Gewinn.
00:40:50: Also so gut wie man einkauft.
00:40:52: Der Gewinn liegt im Einkauf.
00:40:53: Genau,
00:40:53: der Gewinn liegt im Einkauf, genau so.
00:40:55: Heute ist es ja oftmals so, dass man sagt, okay, und Sie haben gerade im Weg so ein Stück weit beschrieben, wo wahrscheinlich auch sehr, sehr viel des, ich sage mal so, des Wachstums der letzten Jahre her kommt.
00:41:06: Wir haben den Kunden besser verstanden.
00:41:08: Daten haben uns dabei geholfen, neue Technologien.
00:41:11: Was ist für Sie gerade die, ich will mal sagen, vielleicht der spannende Teil von Technologie, auch jetzt gerade im Hypthema, Künstlingens und so weiter?
00:41:21: wo sie auch ein DM sehr stark damit auseinandersetzt, weil es einfach extrem wichtig ist, weil Kundenansprache, Kundengewinnungen, aber auch letztendlich die vielleicht auch die Entwicklung des Sortiments, die Balance des Sortiments basiert sozusagen auf noch mehr profundem Wissen und auch letztendlich einem guten Vorkast.
00:41:40: Wie wichtig ist Technologie in ihrer Vision?
00:41:43: enorm, enorm wichtig, enorm wichtig, weil wenn wir mal schauen, wie groß Unternehmen heute sind, also wie viel Umsatz mit wie viel Kolleginnen und Kollegen generiert wird, dann ist es ja gewaltig verglichen mit vor fünfzig Jahren.
00:41:57: Und das ist natürlich nur durch Technologie möglich, weil Technologie den einzelnen Menschen auch in so einer großen Organisation in die Lage versetzen kann, gute Entscheidungen zu treffen.
00:42:08: Entscheidungen muss er schon auch selbst treffen am Ende, aber natürlich die Vorbereitung.
00:42:14: Für eine Entscheidung, also durch eine bessere Wahrnehmungsfähigkeit, was eigentlich los ist, wird natürlich erst durch Technologie ermöglicht.
00:42:21: Deswegen ist Technologie wichtig und ich glaube, was wir im Moment erleben, ist das Aufkommen oder die Einführung einer neuen Basistechnologie und das ist alles, was jetzt unter diesen generativen Modellen, also large language Models gekommen ist, was ja noch... mitten in den, also noch in den Kinderschuhen ist, ging ja damit los, dass einfach sozusagen der Interface zwischen Mensch und Maschine vereinfacht wurde, dass ich eben über diese generativen Modelle einfach ja im Prinzip mir das Wissen der Technik verfügbar machen konnte, indem ich meine eigene Sprache verwende.
00:42:54: Und meine eigene Begrifflichkeit und die Maschine mit mir in meinen Begriffen kommunizieren konnten.
00:42:59: Also das war lange ja anders.
00:43:00: Da musste ich ja programmiersprachen können.
00:43:02: Da musste ich ja mit Masken arbeiten.
00:43:06: die ich auch erst kennenlernen musste.
00:43:07: Also das ist das eine, was wir jetzt sehen.
00:43:09: Aber jetzt geht es ja weiter.
00:43:10: Jetzt geht es ja dahin weiter, dass wir auch uns wissen, ganz anders verfügbar machen können, viel schneller verfügbar machen können, viel weniger Zeit dafür aufbringen müssen.
00:43:19: Dadurch, der einzelne wesentlich mehr ermächtigt werden kann, was die Arbeit anbelangt.
00:43:23: Aber es wird wahrscheinlich dahin gehen, dass künftig Menschen wie Agenten haben werden.
00:43:29: die Entscheidungen für sie treffen werden und eben auch Einkaufsentscheidungen treffen werden.
00:43:35: Und es wird für uns natürlich bedeuten, wie werden wir uns dieser Herausforderung stellen können, dass vielleicht Menschen wesentlich weniger selbst entscheiden möchten, wo Drogerieartikel gekauft werden und dass vielleicht agentenkünftig übernehmen werden, also virtuelle Agenten.
00:43:52: Und wie werden diese Agenten entscheiden?
00:43:55: Und was bedarf es, damit solche Agenten eine Entscheidung treffen, bei denen die M-Togarima künftig auch noch eine Rolle spielen wird?
00:44:02: Das sind die wesentlichen Fragen, die auf uns zukommen.
00:44:04: Aber das ist wirklich Zukunftsmusik.
00:44:06: Aber es ist wichtig, sich diese Fragen zu stellen, weil das natürlich unsere Wahrnehmungsfähigkeit schärft und wir dann einfach viel besser wahrnehmen, wenn es da Entwicklungen in diese Richtung gibt, die wir dann vielleicht aufgreifen können, vielleicht auch verstärken können, vielleicht können wir selbst einen Beitrag leisten und so wird Zukunft gemacht.
00:44:22: Bedeutet im Umkehrschluss halt auch nochmal wirklich eine herausragende Möglichkeit in der Individualisierung des einzelnen Marktes.
00:44:29: Also das Sortiment.
00:44:30: Natürlich, ich habe den Eindruck als ganz normaler Konsument.
00:44:33: Ich gehe in jeden DM und irgendwie überall gefühlt ist das gleich vom Lock'n'Field.
00:44:37: Immer dieses Heimatgefühl.
00:44:39: Aber wenn ich sie richtig verstehe, je genauer die Daten natürlich dann sind.
00:44:42: Das so zielgerichteter kann man dann halt auch den Einkauf steuern, das Sortiment steuern.
00:44:46: Ist das die Vision, wie man sich DM zukünftig vorstellen kann, dass man zum Beispiel in Bayern Ein ganz anderes Sortiment findet die Marken immer noch da, aber ein ganz anderes Sortiment als zum Beispiel in Norddeutschmann.
00:44:57: Also anders kuratiert, durchaus möglich.
00:45:01: Es hat allerdings natürlich alles seinen Trade-off.
00:45:04: Also ein straffes Sortiment mit hohem Umschlag ermöglicht niedrigere Preise als ein sehr breites, ausrufendes Sortiment mit niedrigem Umschlag.
00:45:14: Also dann ist wieder die Frage, was das Vertriebskonzept und was ist den Menschen wie wichtig?
00:45:19: Ist ihnen die Auswahl wichtiger als der Preis?
00:45:22: Oder ist der Preis das entscheidende Kriterium, welches dann natürlich im Hinblick auf die betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten auch dann das Handlungsfeld für den Händler einschränkt?
00:45:33: muss man umgehen.
00:45:34: Aber das hat schon, also diese Personalisierung, die Kuratierung des Sortiments bedeutet, dass die Grundgesamtheit der Artikel eher größer wird.
00:45:43: Und das hat dann schnell große technische Implikation.
00:45:46: Also möchte ich mal anschaulich machen.
00:45:47: Ich weiß nicht, wie vertraut das jetzt ist, so die Handelslogistik.
00:45:51: Wenn Sie ein Logistikzentrum, ein Verteilzentrum haben, wo das Prinzip der Kommissionierung Person zur Ware ist.
00:46:00: Also sie haben Kommissionierplätze, wo die einzelnen Artikel sind und dann jetzt mal ganz bildlich gesprochen mit der... mit dem Ehubwagen, ja, geht dann der Kommissionierer an den einzelnen Kommissionierplätzen vorbei und pickt sich die Ware, die in der Bestellung für den einzelnen Markt ist.
00:46:18: Dann ist der limitierende Faktor die Anzahl an Kommissionierplätzen, die sie haben.
00:46:22: Die können sie auch nicht einfach ausweiten, weil das hat, das hat Wage von Flächen und von Infrastruktur.
00:46:28: Wenn sie dann allerdings mit einer Logik arbeiten, die Ware zur Person ist, dass der Kommissionierer also nicht mal durchs Lager läuft, an den Kommissionierplätzen vorbei, sondern dass er an einer Palette steht und die Ware ihm angedient wird, dann haben sie nicht mehr die Restriktion der Kommissionierplätze, aber sie brauchen einen ganz anderen Technologisierungsgrad.
00:46:51: Das heißt, sie müssen ein bisschen wesentlich höhere Investitionen machen.
00:46:54: Eine hohe Investition in Technik bedeutet aber auch eine Festlegung, wesentlich weniger Flexibel.
00:46:58: Aber sie können natürlich mit dem größeren Artikelspektrum arbeiten, welches sie dann kuratiert, einzelnen in unseren Palettes DM-Märkten dann anliefern.
00:47:07: Und das sind dann so ganz grundsätzliche Entscheidungen, die Sie schon treffen müssen.
00:47:11: Wenn Sie sagen, ja, es geht mehr Richtung Personalisierung im Sortiment, das müssen Sie logistisch natürlich damit großen Vorläufen vordenken und sich dann entsprechend aufstellen, um da flexibel zu sein und reagieren zu können.
00:47:23: Das ist total also absolut nachvollziehbar, auch gerade der Automatisierungsgrad.
00:47:26: Darüber können wir eine komplette Folge machen, wenn so.
00:47:30: in welchem Bereich und so weiter.
00:47:32: Ich will gerne mal auf ein Thema, weil ich glaube, der ist ja auch für die Zukunft und auch die Attraktivität der Läden, auch der realen, vorzufindenen Läden, extrem wichtig, was ich vorhin meinte, das Thema Sortiment.
00:47:45: DM ist eine spannende Kooperation eingegangen mit einem, sagen wir mal, einem Konzern, der auch so ein bisschen vielleicht in unterschiedlicher Art und Weise medial dargestellt wird mit Shein.
00:47:55: Nichtsdestotrotz hat zum Beispiel die Produktion mit Chiclam, also die Produkten, die auch jetzt in den Märkten von DM stattfinden, eine wahnsinnige Anziehungskraft in sozialen Medien etc.
00:48:07: Wie wichtig ist es am Ende auch genau das offen für die Veränderung, offen auch für am Ende eine Produktvielfalt zu sein, die mal so und mal so sein kann?
00:48:19: Das heißt ja nicht, dass sie für immer so ist oder dass sie auch sich nicht weiter verändert.
00:48:23: Wie stark guckt man da auch auf internationale Aspekte, was funktioniert, wie funktioniert es, also wie kam am Ende zum Beispiel so eine Kooperation zustande?
00:48:31: Wird das abgewegt, wird genau geguckt, bei der MOK was könnte gut funktionieren für eine bestimmte Zielgruppe, also wie schafft man es solche Kooperationen in die Läden zu bekommen, aber auf anderen Seite auch wie selektiert man diese?
00:48:44: Ja also Zunächst ist es wichtig, sich klarzumachen, so ein Sortiment bei uns, wenn ich jetzt mal offline und online zusammennehme, so über ein ganzes Jahr haben wir ungefähr so achtzehntausende Artikel.
00:48:56: Und die Reaktion ist oft, war es so viele, so viel braucht man wirklich so viele.
00:49:02: Und dann ist meine Antwort immer, also sie brauchen nicht so viele.
00:49:06: Aber für unsere gesamte Kundschaft glauben wir, dass das im Moment das optimale Artikel-Spektrum ist, welches wir anbieten.
00:49:14: Weil letzten Endes eben jeder aufgrund seiner Lebensgewohnheiten, seiner Situation, seiner Überzeugung sich seinen Sortiment zusammensucht.
00:49:22: Und es macht halt schon einen Unterschied jetzt, ob ich jetzt ... Haare habe, die lockig sind, wo ich vielleicht eher die Tendenz zu sehr dünner habe oder zu fettigen Haaren.
00:49:33: Das führt dazu, dass ich unterschiedliches Shampoo brauche.
00:49:36: Und schon geht es los mit der Auswahl.
00:49:37: Dann gibt es unterschiedliche Marken, die ja auch ihre Konsumforschung machen und die ihre Werbung machen.
00:49:42: Und dann gibt es eben Präferenzen, was Marken anbelangt.
00:49:45: Und was wir jetzt ja sind, als Einzelhändler ist, wir verkaufen natürlich Artikel.
00:49:49: Aber was wir wirklich sozusagen als Leistung, als Nutzen verkaufen, ist die Kategorie Kompetenz.
00:49:55: sagen, wenn es um Haare geht, beispielsweise oder um Gesichtspflege, dann gehe ich mal zu DM.
00:49:59: Oder jetzt, weil Sie von Skikläm gesprochen haben, dass ja eine Kosmetik-Markt, also dekorative Kosmetik, wenn es um dekorative Kosmetik geht, dass die Menschen sich sagen, ich gehe mal zu DM, weil da finde ich das, was im Moment gerade angesagt ist.
00:50:12: Und natürlich gibt es noch ganz viel mehr Marken, aber die wesentlichen Marken, die finde ich da und dann kann ich da eine Auswahl treffen und kann mich dann wieder mit anderen Dingen beschäftigen.
00:50:23: Und was wir jetzt hier haben bei uns im Sortimentsmanagement, sind Menschen, die im Prinzip wie so Fährtenleser versuchen zu sehen, was gibt es da draußen, was kommt da an, wo ist da das Bedürfnis, wo ist da auch eine Entwicklung, die wir sehen können, die an Bedeutung gewinnt und die maßgeblich dafür notwendig ist, zu verstehen, um die Kategorie Kompetenz auch im Zeitverlauf immer wieder einlösen zu können.
00:50:49: Deswegen verändert sich unser Sortiment auch permanent.
00:50:51: Die Hälfte unserer Artikel jedes Jahr wird ein und ausgelistet.
00:50:55: Permanente Veränderung im Sortiment und deswegen dann auch in der dekorativen Kosmetik.
00:50:59: immer die Frage, welche Marken gehören heute zu einem attraktiven und aktuellen Sortiment.
00:51:08: Und da ist jetzt die Beurteilung gewesen, der Verantwortlichen in unserem Sortimentecorative Kosmetik, dass die gesagt haben, wir sehen, dass eine große Interesse von gewissen Zielgruppen an der Marke Skigläm ist.
00:51:21: Und dann wird die sich mal genauer angeguckt, also wird Kontakt aufgenommen zu dem Hersteller.
00:51:26: Und dann wird natürlich auch geschaut, ist das von der Qualität so, dass die Menschen sagen, ja bei DM, da kann ich mich auf die Qualität verlassen, da muss ich jetzt nicht alles durchlesen und alles recherchieren, weil wir der Ämter ist ausgesucht hat, dann ist es so, dass ich mich darauf verlassen kann, dass wieder das Vertrauen, welches wir als Händler uns erarbeitet haben und was ein sehr, sehr hohes Gut ist.
00:51:47: Und jetzt ist es eben dann wichtig, auch bei so einer Marke da einfach drauf zu gucken und sagen, ja, was haben wir denn tatsächlich vorliegen?
00:51:52: Und das ist unheimlich wichtig, glaube ich, dass wir nicht anfangen, dogmatisch zu werden, weil dann fangen wir an zu glauben, dass wir den Menschen vorschreiben können, was sie konsumieren sollten.
00:52:02: Das kann man machen, aber wenn man da halt zu ideologisch wird.
00:52:07: Also die Menschen auch überfordert, dann ist ja das Schöne, dass die Menschen sich auch entscheiden können, woanders einzukaufen.
00:52:14: Und deswegen ist ganz, ganz wesentlich für uns immer die Kundenresonanz uns anzugucken.
00:52:18: unsicher zu stellen, dass die Qualität, die wir haben, dass die in Ordnung ist.
00:52:21: Und das ist im Falle von Schiegler mit so gewesen, dass da selbstverständlich auch die Qualität geprüft wurde, auch mit den Verantwortlichen gesprochen wurde, geschaut wurde, wo wird es hergestellt.
00:52:30: Und das sind wir der Meinung, dass es den Qualitätsstandard entspricht, die wir auf der einen Seite regulatorisch haben, die aber auch unsere Ansprüche sind, ein qualitativ hochwertiges Sortiment.
00:52:42: Ich finde es total spannend, weil, A, ich glaube, was Sie sehr, sehr gut geschaffen haben, ist am Ende dieses Vertrauen aufzubauen.
00:52:51: Also ich gehe in den DM und habe das Vertrauen, dass die Produktauswahl, die ich davor finde, am Ende auch, was ich den Qualitätsanspruch hat, ein richtiges Preiselement hat und so weiter und so fort.
00:53:01: Ist natürlich ein hohes Gut, wenn man das jetzt mal nach vorne denkt, auch gerade im Zeitalter, Sie haben es gesagt, ja, irgendwann hat man sein Avatar, weil gerade auch bei Ihnen ist, wenn ich es mal nach vorne breche, ist da die große Herausforderung zu sagen, okay, sind achtzehntausend Artikel.
00:53:17: Die Endstufe oder haben irgendwann mal achtzigtausend so.
00:53:19: Können wir das mit dem Vertrauensgedanken machen.
00:53:23: Das finde ich total total spannend.
00:53:25: Ich glaube, da könnten wir auch noch ewig weiter machen.
00:53:28: Ich möchte jetzt aber nochmal eine andere Abbiegung machen.
00:53:30: Sie sind jetzt eine Weile dabei.
00:53:33: Was waren Ihre persönlichen Highlights?
00:53:34: Dann sind Sie nochmal auf einer anderen Ebene gehen, so ein bisschen zum Ende des Podcasts.
00:53:38: Was waren Ihre letzten wirklich persönlichen Highlights, wo Sie sagen.
00:53:41: Das ist Ihnen in Erinnerung geblieben, im Kontext mit DM in den letzten Jahren.
00:53:46: Ja, also die Corona-Pandemie, also das ist schon etwas gewesen.
00:53:50: Das hat viele Aspekte gehabt.
00:53:56: Zum einen natürlich die unmittelbare Bedrohungslage und die Frage jetzt als Verantwortlicher, wie gehste damit um?
00:54:01: Gerade am Anfang, wo noch nicht bekannt war, wie gefährlich dass Virus tatsächlich ist, wie tödlich auch und die Menschen, die in den DM-Märkten gearbeitet haben, bevor der Einzelhandel dann so zugemacht wurde.
00:54:15: Aber und wir konnten hier offen bleiben, inwiefern setzen die sich einem gesundheitlichen Risiko aus, welches auch tödlich sein kann.
00:54:22: Das war ja unklar.
00:54:24: Und jetzt als Gesamtverantwortlicher, das ist dann eine Entscheidung, die können sie auch nicht delegieren, die müssen sie dann treffen und vertreten.
00:54:32: Also diese Erfahrung damit umzugehen, das war natürlich eine echte Herausforderung, an der ich auch unheimlich viel gelernt habe, wie gehste da dann vor.
00:54:41: Aber jetzt im Hinblick auf Highlight ist ein, wie es uns gelungen ist, als Organisation damit umzugehen, weil das Phänomen, was wir hatten, obwohl wir aufbleiben durften, ist, dass viele unserer DM-Märkte enormen Umsatz verloren haben.
00:54:54: Also gerade die, die sehr vom Grenzverkehr getragen werden, normalerweise.
00:54:59: Da sind die Umsätze wirklich zusammengefallen.
00:55:04: Auch die Märkte, die in Einkaufszentren waren, wo alle Einzelhändler zu waren.
00:55:09: Da war es ja Stockeduster zum Teil, weil die Beleuchtung normaler aus den Läden kommt.
00:55:13: Und die haben natürlich die Beleuchtung abgeschaltet, um Kosten zu sparen.
00:55:15: Auch die Rolltreppen wurden zum Teil abgeschaltet von den Senderbetreibern, weil Rolltreppen richtig viel Energie brauchen.
00:55:22: Und da war dann gar nichts mehr los.
00:55:23: Und in den Innenstädten, in den Fußgängerzonen, war auch nichts mehr los.
00:55:27: Und da war ... ist natürlich der erste Reflex, weil Cashes King.
00:55:31: in so einer Situation, muss man sehr auf den Cashflow achten, damit das Geld nicht ausgeht, ist natürlich dann Kurzarbeit, das ist ja das Instrument, welches wir in Deutschland haben, um in solchen Situationen Unternehmen zu stützen, damit die eben nicht in die Insolvenz gleich rutschen.
00:55:43: Und das ist natürlich der Reflex, der noch erst mal da ist.
00:55:47: Und wir sind damit wirklich anders umgegangen und das war letzten Endes auch Glück, glaube ich, dass wir die richtige Intuition hatten, dass wir gesagt haben, Jetzt haben wir so viele Menschen in unseren DM-Märkten.
00:55:59: Wir haben volle Läden im Hinblick auf die Regale.
00:56:03: Wir haben breite Gänge, aber wir haben keine Kunden mehr da.
00:56:05: Und jetzt haben wir so viele Menschen, die da sind und warten und sagen, wir können noch etwas tun.
00:56:11: Was haben wir denn für Tätigkeiten, die jetzt diese Menschen tun könnten, wofür sie sonst keine Zeit haben?
00:56:18: Und gleichzeitig haben wir gesehen, dass online natürlich einen Wahnsinnsschub gekriegt hat, weil die Menschen sich nicht unter Menschen begeben wollten, aber sich trotzdem versorgen mussten.
00:56:26: Noch viel mehr versorgen mussten als sonst, weil sie waren ja zu Hause und sind nicht in Restaurants gegangen und so weiter.
00:56:30: Also es war ein größerer Bedarf eigentlich da.
00:56:32: Und dann natürlich mit der bestehenden Infrastruktur von online, mit den Online-Verteilzentren, natürlich enorme Lieferzeiten plötzlich, weil das ein echter Engpass wurde.
00:56:41: Und da hatten wir ... Da hatten wir die Intuition zu sagen, jetzt setzen wir voll auf Filialkommissionierung.
00:56:45: Das heißt, in unseren DM-Märkten packen wir jetzt die ganzen Aufträge und die DHL kommt jetzt nicht um Ware zu liefern, sondern Ware abzuholen bei uns.
00:56:53: Und das hat dazu geführt, dass wir ganz, ganz wenig auch in Kurzarbeit Menschen schicken mussten.
00:57:00: Es gab ein paar wenige Ausnahmen, die begründet waren aus der Situation heraus.
00:57:06: Diese Kapazität die wir hatten genutzt um online ein weiterhin guten Service Level unseren Kunden anbieten zu können und das hat uns natürlich ein unglaubliches Zutrauen von den Kunden dann letzten Endes beschert, welches danach zu einem Vertrauen wurde, dass DM als Online-Anbieter auch ernst genommen wurde.
00:57:24: Und damit war das wie eine Art von Initialzündung, dass wir gesagt haben, Omnichannel Retailing ist etwas, was in Deutschland funktioniert, was wir uns zutrauen, was wir hinbekommen werden.
00:57:33: Und vor allem hat es dazu geführt, dass danach, als sich die Dinge wieder normalisiert haben, von den vielen Kolleginnen und Kollegen in unseren DM-Markten online nicht als Bedrohung gesehen wurde, was ja das Problem sonst im stationären Einzelhandel ist, weil das sozusagen als letzten Jobvernichter gesehen wird für den stationären Einzelhandel.
00:57:52: Aber bei uns wurde wirklich erlebt, dass wir online und offline so miteinander verbinden können, dass es uns insgesamt stärker macht und damit diese Bereitschaft auch jetzt gerade, wenn wir heute Expressabholung im DM-Markt anbieten, dass die Menschen, die dann die Aufträge dann auf ihre Smartphones bekommen und das kommt ja... Das schneit ja so rein, mit unserem Versprechen.
00:58:12: Nach zwei Stunden ist es auch bereit, dass die Kolleginnen und Kollegen dann nicht sagen, mache ich nicht, will ich nicht, gehört nicht zu meinem Aufgabenumfang, sondern sagen, ja klar, die Kunden, die bei uns Expressabholung in Anspruch nehmen, kommen in unseren DM-Markt und kommen in unseren Laden.
00:58:27: Und wir haben die Möglichkeit in der Inszenierung des DM-Marktes trotzdem das Interesse dieser Kunden weiterhin zu erhalten, damit die weiterhin bei uns einkaufen und eben nicht zu Online-Pureplayern abwandern.
00:58:38: Und sofern war Jetzt unter dem Gesichtspunkt Corona ein echtes Highlight im Hinblick, wie die Organisation daran gewachsen ist.
00:58:48: Und was dazu auch noch gekommen ist in dieser Zeit, ist, dass wir diese Corona-Schnelltests-Zentren angeboten haben als einer der ersten, noch einer der wenigen Einzelhändler bis zu fivehundertundzwanzig Corona-Schnelltests-Zentren hatten.
00:58:59: Eben eine Kapazität, die wir hatten, wo wir gesagt haben, das machen wir jetzt.
00:59:02: Als dann so die Überlegung kam, es brauchten einen Zertifikat, um wieder gewisse, gewisse Lokalitäten aufsuchen zu können.
00:59:09: Und da haben wir eben erlebt, zwei Dinge, die ganz wesentlich waren auch zu unserer Gesundheitsinitiative, die wir jetzt ja gerade starten, ist zum einen haben wir gesehen, dass Menschen, die im Tokari-Markt zutrauen, auch solche Tests zu machen.
00:59:22: Und zum anderen, dass die bei uns überwiegend ausgebildeten Druckistinnen und Druckisten auch bereit waren, eine Aufgabe zu übernehmen, die sie sich eigentlich nicht vorgestellt haben, als sich bei dem Druckeriemarkt bewahren und den Arbeitsvertrag
00:59:35: unterschrieben haben.
00:59:37: Da sind wir wieder beim Thema Innovationswilligkeit.
00:59:40: Nicht nur Fähigkeit, sondern Willigkeit.
00:59:42: Ich möchte einmal ganz kurz reingehen, weil wir sprechen ja auch über Generationen im Wandel.
00:59:46: Jetzt sind Sie mit dreiundfünfzig, haben Sie noch, würde ich mal sagen, zehn Jahre zu gehen?
00:59:52: Ich hoffe, ich halte noch ein bisschen länger durch.
00:59:54: Ich nehme mich gesund nach Sport.
00:59:58: Aber die Frage, die ja darüber genau steht, jetzt ihre Kinder.
01:00:01: Sie hatten damals das große Glück.
01:00:02: Sie studieren gegangen, haben andere Companies kennengelernt, sind dann mit Ende dreißig in das Unternehmen eingestiegen.
01:00:10: Was sagen Sie denn Ihren Kindern, wenn es darum geht, Unternehmensnachfolge, was DM ausmacht?
01:00:15: Ist Ihr Traum, dass eines Ihrer Kinder ... Ihr Nachfolger wird oder ist das überhaupt kein Thema bei Ihnen zu Hause?
01:00:22: Also es kommt immer darauf an, ob die Kinder sich dafür interessieren.
01:00:27: Und ich sage meinen Kindern auch immer, es soll ja nicht so, wenn sie mal bei der M-Verantwortung übernehmen wollen, dann ist die beste Ausgangslage, dass die Menschen sich sagen, Mensch, wann kommt er oder wann kommt sie denn endlich?
01:00:42: Ja.
01:00:43: Und wie schön, dass Sie jetzt da sind.
01:00:45: Ich hatte das Riesenglück, dass ich das damals erlebt habe.
01:00:47: Ich bin ja meinen beruflichen Werdegang in anderen Unternehmen gegangen und habe, kann ich wirklich sagen, vom Praktikanten bis zum, bis zum Mitglied der Geschäftsführung, dass auch diesen Weg bin ich wirklich gegangen in anderen Unternehmen, wo jetzt die EM auch nicht so bekannt war, weil ich im Ausland war und hat damit eine ganze Menge Erfahrung sammeln können, die ich dann auch hier einbringen konnte, als ich gekommen bin.
01:01:08: bin bei DM nicht mehr in der Ausbildung gewesen, als ich dann eingestiegen bin operativ.
01:01:13: Und das ist natürlich etwas, was unheimlich wichtig ist dann als Führungskraft, das auch zu erleben.
01:01:18: Weil ich glaube, was wichtig ist, sich klarzumachen, ist, wenn es um Vertrauen geht, die Frage als Führungskraft ist nicht, wem können sie vertrauen.
01:01:26: Die entscheidende Frage ist, wird ihnen vertraut?
01:01:29: Weil wenn ihnen vertraut wird, dann sind Menschen bereit, auch mal ihren Ideen zu folgen, ohne dass sie es beweisen können.
01:01:36: Und es gelingt natürlich am besten, wenn die Menschen sagen, der hat schon viel Erfahrung, der hat was gelernt, was uns stärker machen wird.
01:01:44: Wann kommt er denn endlich?
01:01:47: Und das ist auch der Rat, den ich meinen Kindern gebe.
01:01:50: Und ich glaube, es ist dann schon wichtig, dass wenn man sich als junger Menschen dieses Ziel setzt, das muss ich auch überlegt und was brauche ich?
01:01:58: Also ich glaube, dass wenn man bei der M-Trogerie-Markt mal Verantwortung übernehmen möchte, Nachdem man seine Karriere erst mal außerhalb des Unternehmens gegangen ist, dass man gelernt hat, in großen Organisationen auch zu arbeiten.
01:02:12: Also in einem Start-up zu arbeiten, hat im Hinblick auf das Initiative, auf das wirklich Polyvalente, hat große Bedeutung.
01:02:22: Also, wir sagen immer, es ist nicht so wichtig wie eine klare Vision und eine unendliche Liebe zum Detail.
01:02:28: Und diese unendliche Liebe zum Detail, das hat man natürlich in Start-ups, kann man das lernen, weil man muss schon gucken, dass die Sachen dann auch klappen und ist sozusagen in allem involviert.
01:02:35: Das Zweite ist aber die unendliche Vision, also die klare Vision, die klare Vision.
01:02:40: Und die kriege ich in großen Organisationen, weil da ganz anders gearbeitet wird und da ist man auch als Führungskraft, arbeitet man ganz anders.
01:02:47: Wenn ich in die Verantwortung, die ich jetzt habe, kommen würde, Mit nur einer Erfahrung aus einem Start-up würde ich die ganze Organisation wahnsinnig machen.
01:02:58: Ich muss ja ganz anders führen.
01:02:59: Und das kann ich lernen in großen Organisationen.
01:03:01: Und deswegen ist es, glaube ich, wichtig, wenn meine Kinder sich dafür entscheiden sollten, bei dem Verantwortung zu übernehmen, dass sie auch in großen Organisationen gearbeitet haben und zwar nicht nur in den Top-Jobs, sondern auch... wirklich in der Organisation einfach zu erleben, wie erlebe ich denn die Führungskräfte?
01:03:19: Und da muss ich sagen, also da könnten wir noch einen ganzen Podcast machen, da habe ich sehr, sehr viel gelernt damals, in der Beobachtung, wie sich Führungskräfte verhalten, positiv wie negativ und davon zähre ich heute noch.
01:03:31: Ja, tatsächlich, ich glaube da sehr gerne machen wir nochmal eine andere Podcastfolge.
01:03:39: Zu guter Letzt, was war die Lüge?
01:03:43: Das dritte war die Lüge.
01:03:46: Unsere Kinder sind nicht ihre ganze Schulzeit auf eine Waldaufschule gegangen.
01:03:50: Ja, denen ist bei ihr gut.
01:03:52: Rettungspilot, das ist ja eigentlich ein Traumjob, oder?
01:03:56: Richter, richtiger Kerlejob.
01:03:59: Prima.
01:03:59: Also an der Stelle, ich kann mich nur echt herzlich bedanken.
01:04:03: Ich glaube, da gab es ganz, ganz viele Impulse, ganz viele spannende Gedanken, wie man so ein gigantisches Unternehmen wie DM in dieser... breite, echt auf ein neues Level führen kann.
01:04:14: Also vielen Dank dafür für diese vielen spannenden Eindrücke.
01:04:17: Ja, vielen Dank, dass Sie gekommen sind, die Reise auf sich genommen haben und vielen Dank für Ihre Zeit und alles Gute.
01:04:23: Wir kommen wieder.
01:04:23: Wir kommen wieder.
01:04:24: Ganz lieben Dank.
01:04:28: Danke fürs
01:04:29: Zuhören.
01:04:30: Bei Fragen oder Anmerkungen stehe ich dir gerne über meine Social Media Kanäle zur Seite.
01:04:34: Bis zum nächsten Mal und ich freue mich gemeinsam mit dir, Zukunft zu gestalten.
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